Die Fahrt mit einem Schlepper zum Leuchtturm "Roter Sand"

Der 1941 gebaute Schlepper B.M.S. "Goliath" lag an der Seebäderkaje in Bremerhaven. Es regnete als Ina, Anneli, Heinz–Günter und Bernd am 25. Mai 2003 um 09:30 Uhr an Bord gingen. Pünktlich um 10:00 Uhr legte der "Goliath" ab. Genau so pünktlich hörte es auf zu regnen! Bei 2 bis 3 Windstärken aus südwestlicher Richtung gings bei ablaufendem Wasser weserabwärts.

Vorbei an den Bremerhavener Leuchttürmen und am Glockenturm passieren wir den Containerhafen. Große über 5000 Container fassende "Riesen" liegen hier neben den kleineren Containerzubringern, auch Feeder genannt und werden rund um die Uhr ent– bzw. beladen. Später überholte einer der "Riesen", die "P&O Nedlloyd Vespucci" unseren vergleichsweise kleinen "Goliath". Ein beein– druckendes Erlebnis in dem recht schmalen Fahrwasser!

Weiter ging es weserabwärts, den Leuchtturm Robbenplatte an der Steuerbord– seite liegen lassend. Leider war er zu weit entfernt und die Sicht zu schlecht, um ihn mit dem Teleobjektiv gut fotografieren zu können.
Zeit für einen anständigen Pott Kaffee. Den bekamen wir in dem auf dem Achter– deck aufgebauten Zelt serviert. Zwei fleißige Frauen sorgten während der ganzen Fahrt in der Kombüse für das Wohl von Crew und Passagieren.


Der Schlepper B.M.S. Goliath

Der Schlepper B.M.S. Goliath

Containerterminal Bremerhaven


Während wir an den Leuchtfeuern Langlütjensteert, Robbennordsteert, dem Richtfeuer Dwarsgat und dem Leuchtturm Hohe Weg vorbei fuhren, ver– sammelten sich alle Passagiere im vorderen Luk. Dies hatte man zu einem gemütlichen Gemeinschaftsraum mit Bar umgebaut. Die "Seele von's Ganze" Hans und sein Assi der "Schöne Bernd" führten die Sicherheitsbelehrung durch, stellten die Stiftung Leuchtturm Roter Sand vor und machten sehr deutlich, dass ihnen die Sicherheit der Passagiere besonders am Herzen lag.

Außerdem schilderten Sie sehr eindrucksvoll, was beim Übersteigen auf den Leuchtturm Roter Sand alles zu beachten ist und wie das Manöver so abläuft.

An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass die gesamte Crew, angefangen bei der Schiffsführung über Maschine, Deck und Kombüse ihren ehrenamtlichen Job motiviert und höchst professionell ausführte. Es machte einfach Spaß dabei zu sein und zu erleben, wie liebevoll sie mit Schiff und Passagieren umgingen.

Auf der Backbordseite waren für alle Leuchtturmbegeisterte die Türme Hohe Weg und Mellumplate die nächsten Höhepunkte. Sie waren zwar ziemlich weit weg, aber dennoch sehr gut zu erkennen.

Hans bei der Einweisung

Beim Kapitän auf der Brücke

Im Maschinenraum

Der "Goliath" näherte sich dem Leuchtturm Roter Sand. Fast 2 Seemeilen davon entfernt sieht man den neueren Turm "Alte Weser", der als Ersatz für den nicht mehr in Betrieb befindlichen Turm "Roter Sand" gebaut wurde.

Der Wettergott zeigte Erbarmen mit den Fotografen. Die Bewölkung lockerte im richtigen Augenblick auf und der Leuchtturm Roter Sand zeigte sich in schönstem Sonnenschein! Die deutsche Flagge wehte im Wind als Zeichen dafür, dass der Turm besetzt war. Einige Übernachtungsgäste begrüßten uns aus gut 20 m Höhe vom Lichthaus aus.

"Goliath" machte an den beiden dafür vorgesehenen Dalben am Turm fest. Die Gangway wurde ausgebracht und die Ein- bzw. Ausschiffung konnte beginnen. Zuerst entsorgte die Crew allerdings den Leuchtturm. Der angesammelte Müll wurde an Bord des "Goliath" gebracht. Wasser meinte Hans, sei noch reichlich in den Tanks, so dass es bis zum nächsten Besuch sicher reichen würde.

Dann folgte das Gepäck der Übernachtungsgäste. Zwischenzeitlich hatten die ersten 10 Passagiere Schwimmwesten angelegt und konnten einer nach dem anderen über die Gangway den Leuchtturm betreten.

Der Turm wurde in zwei Schichten besichtigt. Den Schichtwechsel kündigte "Goliath" mit dem Schallsignal Achtung (einmal lang) an.

Roter Sand

Das Anlegemanöver

"Goliath" am Leuchtturm Roter Sand

Der Aufenthalt auf dem Leuchtturm war ein besonderes Erlebnis. Die Einrichtung ist noch so erhalten, wie zu Zeiten als der Turm noch personell besetzt war. Ver– und Entsorgungseinrichtungen, Kojen, Küche, Wachraum, Haupt– und Nebenfeuer wurden ausgiebig besichtigt.

Die Besucher konnten sich sehr gut vorstellen, wie einfach und entbehrungsreich das Leben auf dem Leuchtturm war.

Die Sicht war gut. Der Ausblick vom Lichthaus auf den Jadebusen bei herrlichem Sonnenschein war phantastisch. Der neue Leuchtturm "Alte Weser" stand fast vor der Tür und der etwas weiter entfernte Leuchtturm von Wangerooge war noch gut zu sehen!
Die Zeit ging leider schnell vorüber, und wir mußten wieder an Bord, damit die zweite Schicht den Turm besichtigen konnte. Eine gute Gelegenheit, in Ruhe den Maschinenraum des "Goliath" zu besichtigen und alle wichtigen Fragen an den Maschinisten loszuwerden.
Dann war es so weit, die Leinen wurden losgeworfen und der "Goliath" machte sich auf den Heimweg zur Seebäderkaje in Bremerhaven.

Ein schöner, erlebnisreicher Tag ging zu Ende. Wer ebenfalls diese Leuchtturm–tour machen möchte, kann sich auf folgenden Homepages darüber informieren:

Leuchtturm "Roter Sand"
Bremerhaven

Der Bergungsschlepper "Goliath" fährt seit 2010 wegen "Rost am Rumpf" leider nicht mehr!



.... für alle Fälle

Mittag für die Crew

....bei gutem Wetter.

Abschied vom Turm "Roter Sand"